Early Bird Wanderung

3:20 Uhr: Die Jungs im Zimmer nebenan hören ihren eigenen Wecker nicht. Na toll, ich hätte noch eine halbe Stunde länger schlafen können. Luisa neben mir zieht sich noch mal die Decke über den Kopf während ich aufstehe und mir meine gerichteten Anziehsachen von der Fensterbank nehme und mich aus dem Zimmer stehle. Als ich mich im Waschraum auf die Bank setze und anfange zu tippen, höre ich durch das offene Fenster Wasserplätschern. Ich schaue nach draußen und sehe im Nebel die Silhouetten der umliegenden Tannen. Ich beschließe trotz der schönen Morgenstimmung das Fenster zu schließen und die Heizung anzumachen. Ich habe keine Lust auf eine Erkältung.

Nach einem etwas verschlafenen Zusammentreffen auf dem Hof geht es los in Richtung Parkplatz, sodass wir YEPs nach einer kurzen Fahrt an unserem Startpunkt, dem Ruhestein, ankommen. Es geht los zum Sonnenaufgang am Wildsee! Bergauf, im Dunkeln, immer noch im tiefsten Nebel.

Nach dem „vermeidlichen Alpenblick“ teilen wir uns auf, sodass wir einzeln einem kleinen, unebenen und vom vielen Regen ausgewaschenen Pfad hinunter zum Wildsee im Kernteil des Nationalparks folgen. Auch jetzt läuft das Wasser mit uns mit. Oft müssen wir großen Steinen, Baumstämmen und nassen, rutschigen Wurzeln ausweichen, um einen sicheren Weg nach unten zu finden.  Der See ist von dickem Nebel überzogen, sodass man das andere Ende kaum sieht. 

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Als ich unten ankomme, sitzen die ersten schon ruhig am Waldrand und blicken in die grauverhangene Landschaft. Bis auf vereinzeltes Knistern von Müsliriegeln, ist es vollkommen still. Nachdem wir vollständig angekommen sind, erzählt uns Rangerin Svenja vom Prozess-Schutz, der im Kern vom Nationalpark angewandt wird. 

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Hier wird eher darauf gesetzt, dass der Wald selbst generiert und als Ökosystem funktioniert. Artenschutz wird vermehrt in anderen Teilen des Schwarzwalds angewendet. Über einen anderen Pfad finden wir durch ein Waldstück, welches von Borkenkäfern befallen ist, wieder zurück zu den Autos, mit viel Hunger und tollen Nebelfotos. Zurück im Naturfreundehaus erwartet uns das wohlverdiente Frühstück.

Obwohl sich die Sonne nicht hat blicken lassen, haben wir die frühe Morgenstimmung sehr genossen!

Text: Annika Reinhardt und Jo Hiddemann

Fotos: Kamil Derezinski