Nachtreffen - Endlich wieder da!

Wälder, die im Herbstgold baden, nebelverhangene Wiesen und das verträumte Schweigen der wilden Landschaft. Endlich wieder da! Für mich ist es die Rückkehr an einen Sehnsuchtsort, mit dem mich tolle Erinnerungen an das vergangene Young Explorers Camp verbinden. An diesem Wochenende kommen die Teilnehmer der beiden bisherigen Camps zusammen, um sich gegenseitig besser kennen zu lernen und gemeinsam Projekte zu entwickeln, die in den nächsten Monaten umgesetzt werden. 

Wenn man den Aufstieg durch die Dunkelheit mit der Stirnlampe wagt, erreicht man die Skihütte auf 1000 Metern. Winzig, aber sehr gemütlich schmiegt sich das kleine Gebäude zwischen die hohen Bäume. Es ist so schön, all diese vertrauten Gesichter wieder zu sehen und zu hören, was die anderen in der Zwischenzeit geschafft und erlebt haben. Um nicht gleich von dieser Fülle erschlagen zu werden, machen wir auf dem Hinweg zur Hütte ein kleines Speeddating. Hierbei kann jeder durch kleine Anregungen ein knappes, aber sehr gutes Gespräch führen. Der erste Abend ist einfach dazu da anzukommen, sich auszutauschen und für einige auch, erst mal vom stressigen Alltagsmodus in die Ruhe der Schwarzwaldnatur einzutauchen. So richtig viel Schlaf bekommt in der ersten Nacht kaum einer. Manche sitzen noch lange beieinander und führen gute Gespräche bis spät in die Nacht.

Der graue Nebelvorhang am nächsten Morgen macht auch nicht richtig wach. Dementsprechend läuft der Tag bei allen mit etwas verquollenen Augen und dem Wunsch, wieder zurück unter die Bettdecke zu verschwinden, an. Doch die konkrete Planung der Projekte und deren Umsetzung weckt die Lebensgeister. Nach ausgiebigem Überdenken, Überlegen und Abwägen kommen am Ende vier verschiedene Projekte heraus. Von einer 360°-Brille für Nationalpark-Feeling in der Innenstadt, Straßensperrung und online Wegweisern zum Nationalpark auf Facebook bis zu einer Unconference, passend zum Thema "ungeordnet", ist alles dabei.

An dieser Stelle machen wir eine Pause. Nach so viel kreativem Denken ist ein bisschen Durchatmen genau das Richtige. Matthias Eberspächer und Marga Bahr, zwei Wildnispädagogen vom Nationalpark, geben mit einem kleinen Vortrag über die Struktur des Nationalparks den richtigen Rahmen dafür. Draußen regnet es derweil in Strömen und es ist gut hier drinnen so gemütlich beieinander zu sitzen. Doch dummerweise sollen wir uns genau diesem Wetter stellen. Ein kleines Mittagessen schindet noch ein bisschen Zeit für uns heraus, aber dann heißt es sich einpacken und ab in die graue Welt da draußen. Aber wir wären keine Young Explorers, wenn uns etwas Regen die Laune verderben würde. Es ist trotzdem sehr schön, durch die verschiedenen Bereiche des Nationalparks zu laufen und das Gelernte im Praktischen zu sehen. Das ständige Platschen und Plätschern der Regentropfen ist unser Begleiter. Teilweise ähnelt der Weg mehr einem Bach als einem Wanderweg. Pitschnass kommen wir schließlich im Nationalparkzentrum an. Dort gibt es noch einen kleinen Exkurs über die Tätigkeiten der Wildnispädagogen rund um das Jahr und die verschiedenen Materialien, die gerade für die Führung einer Besuchergruppe in der Natur wichtig sind. Wirklich schade, da ist man gerade trocken und schon muss man wieder raus in die Nässe. Ziemlich nass und etwas durchgefroren kommen wir wieder auf der Hütte an und es gibt leider keine warme Dusche! Dafür geht es aber weiter mit der Planung der Projekte. Ziel ist es, die Idee so weit zu bearbeiten, dass man sie den anderen konkret vorstellen kann. Die Ergebnisse können sich sehen lassen!

Am Abend hält David einen sehr bewegenden Vortrag über seine Zeit im Flüchtlingscamp Idomeni in Griechenland. Die meisten Reaktion danach sind sehr emotional, nicht nur auf Grund der bewegenden Bilder. Aber wir sind uns alle einig, irgendwas müssen wir bewegen. Am besten vor der eigenen Haustür. Diese Nacht schlafen wir schon bedeutend besser und am nächsten Morgen die große Freude: Schnee! Zwar nur hauchdünn, aber es reicht um aus dem grautristen Schwarzwald vom Vortag eine kleine Märchenlandschaft zu zaubern. Auch bei der Morgenwanderung sieht der Wildsee mit der dichten Nebelschicht und dem Schnee drumherum so anders aus. Zum Glück sind wir nicht zum Eisbaden hier! 

Wir starten zum letzten Endspurt an unseren Projekten. Es ist Zeit den Managementplan mit Zeitplanung und Finanzen festzulegen. 3000 € haben wir, um das Ganze zu realisieren. Für jeden gibt es 60 €, mit denen er entscheiden soll, an welche Projekte er sie verteilt. Am Ende reicht das Geld für alle Projekte. Jetzt liegt es nur noch an uns, sie in die Tat umzusetzen. Zum Schluss feiern wir unsere Entscheidung mit selbst gemachter Kürbissuppe, noch ein bisschen putzen und schon brechen wir wieder nach Hause auf.

Zurück bleiben ein paar Spuren im frischen Schnee, die Erinnerung an ein tolles Wochenende und der Wunsch bald wieder zurück zu kommen. 

Willkommen! Mithilfe von Zeitschrift-Covern beschreiben wir unsere letzten Wochen.

Willkommen! Mithilfe von Zeitschrift-Covern beschreiben wir unsere letzten Wochen.

Von “Wohin willst du?” bis “Neue Wege gehen” ist alles dabei.

Von “Wohin willst du?” bis “Neue Wege gehen” ist alles dabei.

Matthias Eberspächer und Marga Bahr vom Nationalpark geben uns einen Einblick in ihre Arbeit als Wildnispädagogen.

Matthias Eberspächer und Marga Bahr vom Nationalpark geben uns einen Einblick in ihre Arbeit als Wildnispädagogen.

Wir trotzen dem nassen Wetter

Wir trotzen dem nassen Wetter

Im Nationalpark gibt es drei unterschiedlich stark geschützte Bereiche: die Kernzone, Entwicklungszone und Managementzone.

Im Nationalpark gibt es drei unterschiedlich stark geschützte Bereiche: die Kernzone, Entwicklungszone und Managementzone.

Hinein in den nassen Wald.

Hinein in den nassen Wald.

Es waren eine ganze Menge Young Explorers der letzten zwei Jahre da!

Es waren eine ganze Menge Young Explorers der letzten zwei Jahre da!

Teamwork im Nationalparkzentrum.

Teamwork im Nationalparkzentrum.

David hält einen ergreifenden Vortrag über die Flüchtlingssituation in Griechenland.

David hält einen ergreifenden Vortrag über die Flüchtlingssituation in Griechenland.

Fleißiges Arbeiten an den Projekten.

Fleißiges Arbeiten an den Projekten.

Konzentration - die Projektideen bekommen ihren letzten Feinschliff bevor sie vor der gesamten Gruppe vorgestellt werden.

Konzentration - die Projektideen bekommen ihren letzten Feinschliff bevor sie vor der gesamten Gruppe vorgestellt werden.

Max und Levin stellen ihr Projekt vor: Mit Rädern durch den Schwarzwald!

Max und Levin stellen ihr Projekt vor: Mit Rädern durch den Schwarzwald!

Damit alle Projekte durchgeführt werden können, gibt es für jede Gruppe ein Budget.

Damit alle Projekte durchgeführt werden können, gibt es für jede Gruppe ein Budget.

Symbolisiert durch unser eigenes #Abenteuerschwarzwald Geld ;-)

Symbolisiert durch unser eigenes #Abenteuerschwarzwald Geld ;-)

Froh, alle wieder zu sehen!

Froh, alle wieder zu sehen!